Logopädie

Wichtiges zur Logopädie
Logopäd*innen diagnostizieren, informieren, beraten und therapieren Erwachsene und Kinder jeden Alters mit Sprach-, Sprech-, Stimm-, Hör- und Schluckauffälligkeiten. Die Auffälligkeiten können dabei organischer, funktioneller oder psychischer Ursache sein. Ziel einer logopädischen Behandlung ist eine individuell zufriedenstellende Kommunikationsfähigkeit zu erreichen. Logopäd*innen unterliegen der Schweigepflicht nach §§ 203 (207) StGB. Ihre Arbeit erfordert neben einer besonders fundierten medizinischen Ausbildung auch Kenntnisse und praktische Fähigkeiten auf Gebieten der Psychologie, Psycho- und Neurolinguistik, Phonetik, Linguistik, Pädagogik und Sonderpädagogik.
Die Logopädie ist ein Heilmittel, wie auch die Physio- und Ergotherapie und wird als Bestandteil der medizinischen Grundversorgung auf Verordnung des Arztes von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen bezahlt.
Für die logopädische Behandlung benötigen Sie aus diesem Grund eine Logopädie-Verordnung von ihrem Arzt. Folgende Ärzte stellen diese für Logopädie aus: Kinderärzte, HNO-Ärzte, Kieferorthopäden, Zahnärzte, Pädaudiologen, Neurologen, Internisten, Allgemeinmediziner.
Die Therapie muss spätestens 28 Tage nach Ausstellung der Verordnung begonnen werden. Deshalb ist es sinnvoll, die Logopädie-Verordnung erst nach einer Terminabsprache mit uns beim behandelnden Arzt abzuholen.
Vorgehen in der Logopädie
In einem ersten Beratungsgespräch lernen wir einander kennen und sammeln wichtige Erkenntnisse zur Vorgeschichte des Vorstellungsgrundes. Außerdem klären wir diagnostisch mittels verschiedener Testverfahren die Ursache ihrer Problematik ab, um einen optimalen Behandlungsplan zu erstellen.
So gelingt uns eine qualitativ hochwertige Therapie mit der bestmöglichsten Erfolgsaussicht auf Weiterentwicklung und Heilung. Das Ziel ist es hierbei jeden unserer Patient*innen auf ihrem individuellen Weg zu ihrem bestmöglichen Ziel zu begleiten.
In der Behandlung von Kindern ist uns eine gute Einbindung der Angehörigen und Eltern wichtig. Wir erarbeiten individuelle, häusliche Fördermöglichkeiten und stehen für Fragen und Informationen immer zur Verfügung.
Wir legen außerdem großen Wert auf einen fachlichen Austausch mit überweisenden Ärzt*innen, mitbehandelnden Therapeut*innen und anderen Betreuer*innen unserer Patienten um ihre Behandlung so effektiv und den Transfer der Therapieinhalte so leicht wie möglich zu gestalten.

Behandlungsbereiche der Logopädie
SPRACH-, SPRECH- UND STIMMSTÖRUNGEN NACH NEUROLOGISCHEN ERKRANKUNGEN
- Aphasien (sprachsystematische Störung der Sprachmodalitäten wie Sprachverständnis, Sprachproduktion, Lesen und Schreiben)
- Dysarthrophonien/Dysarthrien (Sprechstörung mit Auffälligkeiten der Artikulation, Stimmgebung und Atmung)
- Sprechapraxien (Störung der Bewegungsplanung beim Sprechen)
- Dysphagien (Kau- und Schluckstörung)
- Facialis-Paresen (Gesichtslähmung)
Verursacht werden diese Störungen z.B. durch einen Schlaganfall, Unfall, Tumor oder durch neurodegenerative Erkrankungen wie Sklerose, Morbus Parkinson, ALS usw.
KINDLICHE SPRACH- UND SPRECHSTÖRUNGEN
Störungen der Sprache und des Sprechens bei Kindern haben viele unterschiedliche Ursachen. Es wird zwischen Entwicklungsstörungen und erworbenen Störungen unterschieden. Auffälligkeiten können die Aussprache von Lauten, den Wortschatz und /oder die Grammatik betreffen.
- Dyslalie (Lautfehlbildungen)
- Sprachentwicklungsverzögerung und Sprachentwicklungsstörungen
- Dysgrammatismus (Störungen der Grammatik)
- Eingeschränkter Wortschatz
- Störungen des Sprachverständnisses
- Hörwahrnehmungsstörungen (Lautunterscheidungsstörungen)
- Eingeschränkte Beweglichkeit von Zunge und Lippen
- Näseln
- Lippen-Kiefer-Gaumenspalten
- durch Hörstörungen bedingte sprachliche Auffälligkeiten
Mehr Informationen unter:
Sprachentwicklungsstörung und Artikulationsstörung
REDEFLUSSSTÖRUNGEN (STOTTERN, POLTERN)
Redeflussstörungen können in Form von Stottern und/oder Poltern sowohl bei Kindern als auch bei Jugendlichen und Erwachsenen auftreten. Sie äußern sich durch Auffälligkeiten im Sprechablauf.
- Stottern: Beim Stottern wird der Redefluss durch Wiederholungen, Dehnungen und Blockaden unterbrochen.
- Poltern: Beim Poltern ist der Sprechfluss irregulär und zu schnell, dadurch wird der Sprecher oft schwer verstanden.
Redeflussstörungen sind keine psychische oder Intellektuelle Störung und nach heutigem Kenntnisstand zu einem großen Teil genetisch bedingt. Bei kindlichem Stottern ist neben der Behandlung des Kindes, die Einbeziehung und Beratung der Eltern von grundlegender Bedeutung. In der Behandlung von Jugendlichen und Erwachsenen ist ein Ziel der Therapie, dass der stotternde Mensch sein Sprechen kontrollieren und akzeptieren lernt.
STIMMSTÖRUNGEN
Stimmstörungen (Dysphonien, Aphonien) sind Beeinträchtigungen der Stimmfunktion. Es kommt zu Einschränkungen der stimmlichen Leistungsfähigkeit sowie Veränderungen des Stimmklangs. Stimmstörungen treten im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter auf. Die Ursachen sind vielfältig. Grundsätzlich wird zwischen folgenden Dysphonien unterschieden:
- funktionelle Stimmstörungen (durch ungünstigen Gebrauch von Stimme, Atmung u.a.)
- organische Stimmstörungen (nach Operationen, bei Lähmungen, andere Ursachen)
- psychogene Stimmstörungen (psychologische Ursache)
Atemschwierigkeiten infolge von Lungenerkrankungen (z.B. COPD, Asthma oder auch COVID-19) werden in unserer Praxis auch behandelt.
MYOFUNKTIONELLE STÖRUNGEN
Als myofunktionelle Störungen/ orofaziale Dysfunktionen bezeichnet man motorische und/oder sensorische Auffälligkeiten der Muskelfunktionen im Mund-Gesichts-Bereich, die von der physiologischen Entwicklung abweichen. Dazu zählen:
- Muskelfunktionsstörungen im Bereich der Zungen- Lippen- und Gesichtsmuskulatur
- Kau- und Schluckstörungen
- Artikulationsstörungen
Die Behandlung findet häufig als Unterstützung einer kieferorthopädischen Behandlung statt.
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Ich freue mich über Ihr Interesse an unserem Angebot und auf Ihren Besuch!